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Donnerstag, 7. Mai 2015

Trödle!

Guten Abend, alles gut bei dir?

Seit letztem Herbst absolviere ich wöchentlich eine Yogalektion. Himmel, tut das gut!

Viele Wehwehchen sind weg, Muskeln wieder kräftiger und ich werde regelmässig daran erinnert, dass manchmal wirklich in der Ruhe die Kraft liegt.

Oder in der Stille. Ja, auch einem Musikjunkie wie mir, der morgens zuerst den Radio anstellt und erst dann ins Bad tapst, tut ein täglicher Moment der absoluter Stille richtig gut.

Entschleunigung. Was für ein Wort! Ein wichtiges Wort. Diese dauernde Hetzerei schafft es, dass ich wunderbare Augenblicke versäume.

Früher habe ich gerne beobachtet. Mitmenschen, meine Umgebung ... Ich habe wieder damit angefangen und wurde dabei letztens mit Poesie des Tochterschatzes beschenkt.

Ich: «Schau mal, wie schön die untergehende Sonne die Wolken rosa einfärbt.»

Kind tritt ans Fenster, ich marschiere in die Küche.

Sie: «Das sieht schön aus. Als wäre der Himmel zerissen.»

Da musste ich sofort nochmal hinsehen. Und ja: Tatsächlich. Wunderschön.

Letztens war mir danach, mich auf den Wohnzimmerboden zu legen. Einfach so. «Mama was machst du da?»

«Nichts. Ich tue nichts, Schatz.»

Sie legt sich dazu und sagt dann: «Nichts. Cool.» Nach 20 Sekunden wurde aus «Nichts» das Spiel Ich-sehe-was-das-du-nicht-siehst. War auch «cool».

Tochterkind ist ein Trödelkind. Sie muss jedes Steinchen und Gräslein begutachten, läuft immer einige Meter hinter mir (in einem Dorf ist das möglich) und dauernd muss ich sie zur Eile ermahnen. Muss ich? Viellicht ist diese Bummelliese mein Warnschild.

Trödle und staune, statt hetze und verpasse!

Ich wünsche dir einen schönen Abend und einen gemütlichen Muttertag.



Herzlich, 

Nessaja