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Montag, 27. Januar 2014

Ich halte mir die Ohren zu. Wie ein Kind

Guten Abend, hattest du einen guten Wochenstart?

Musik ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Heute möchte ich über ein Lied schreiben, dass mir total auf die Nerven geht. Auf meinem Lieblingsradiosender, SWR3, nennen sie es «Das Schluckauflied».

Die Häufigkeit mit der es gespielt wird, zusammen mit dem Fakt, dass da während des Songs eine Frau immer «La la la la la la» piepst, sind schuld daran, dass ich es bald nicht mehr ertragen kann.

Nun kann man ja aber Musik hören, oder Musik zuhören. Raushören, welche Instrumente mitspielen oder hier in diesem Fall, was der Text sagt.

«Ich bedecke meine Ohren wie ein Kind. Wenn dein Mund spricht, dann mache ich LALALA!»

Wie ich dieses Gefühl kenne. Einfach einmal nicht mehr zuhören zu müssen, was gewisse Leute von sich geben. Was für eine Wohltat wäre es, öffentlich dieses LALALA zu machen!

  • Ich will nicht mehr hören, dass Mütter die nicht stillen weniger gute Mamas sind.
  • Ich kann es absolut nicht mehr hören, wenn man jemanden verfolgt, einsperrt, bestraft, missachtet und ausschliesst, weil sie einen Menschen des gleichen Geschlechts lieben. Oder keine weisse Haut haben. LALALA ganz laut! Nach Russland und in alle anderen Länder, die andere wegen der Liebe hassen! Sie haben das Leben nicht verstanden.
  • Manchmal möchte ich mir auch die Ohren zuhalten und laut singen, wenn das Töchterlein einen Wutanfall hat und schreit, es wolle noch ein «Ü-Ei» - obwohl bereits ein solches im Kind verschwunden ist und der Teller vom Mittagessen noch halb voll da steht. Oder sich nicht waschen lassen will. Oder mir täglich erklärt, ihre Füsslein brauchen im Winter keine Socken. LALALA.
  • Dreiviertel der Politiker machen den Mund auf und ich ... genau: LALALA!
  • Vorgesetzte, die ich als Sesselpupser bezeichne: LALALA, wenn ihr eine Weisung rausgebt, die das Fussvolk umsetzen muss. Absolut fern von aller Realität, weil ihr eben mit dem Hintern an euren Sesseln klebt und nicht wisst, wie es an der Front läuft. Vielleicht das Tagesgeschäft schneller sinken würde als die Costa Concordia, wenn ihr euch ohne eure Mitarbeiter darum kümmern müsstet.
  • Und natürlich oft auch LALALA zu mir selbst. Zum Beispiel, wenn ich am 'Puffzimmer' aka 'Kammer des Schreckens' vorbeilaufe und statt das Chaos darin zu beseitigen, einfach die Türe unauffällig schliesse und weitergehe.
  • Bei der täglichen Konsumation der Sozialen Netzwerke. Ganz viel LALALA. Wenn ganze Krankengeschichten von Kindern (im Optimalfall mit Foto) «gepostet» werden und die ganze Welt dann einen extrem professionellen medizinischen Kommentar dazu abgeben soll/kann. Wir sind ja alle viel qualifizierter als Ärzte. Und das Kind muss halt dann warten, bis der passende Kommentar angezeigt wird. Dann kann man rumpröbeln. Opfer wehrt sich ja nicht, da zu klein.
  • LALALA wenn Abtreibungsgegner mit Plakaten von strahlenden Frauen mit Kind (und Mann) werben. Nicht für alle scheint 25 Stunden am Tag die Sonne.
  • Und was es schon immer gab und nie aussterben wird: Klatsch und Tratsch. Wenn man irgendwo hört, wie die Menschen Gerüchte verbreiten oder jemanden verbal durch den Dreck ziehen. LALALA.

Jetzt habe ich das aufgeschrieben. LALALA bisher nur in meinem Kopf. Aber wer weiss: Vielleicht werde ich es eines Tages wirklich tun:

Finger in die Ohren!

Ich wünsche dir einen schönen Abend - lass dich so wenig wie möglich ärgern.

Herzlich,

Nessaja

Und hier der Song: Lalala - Naughty Boy feat. Sam Smith




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